Die Geschichte der Oberen Mühle ist voller politischer Diskussionen, Brände und Kulturpessimismus; aber auch voller Erfolge, Zustimmung, Freude und Ehrgeiz. Dank dem Engagement vieler Personen ist das Kulturzentrum auch heute noch mit Leben gefüllt – es wird getanzt, Musik gespielt und gehört, gemalt und ausgestellt, gegessen, gelacht und gestaunt.
Den Quellen zufolge wird die Obere Mühle im Mittelalter 1368 zum ersten Mal erwähnt, als der edle Ritter von Breitenlandenberg ebendiese der holden Berta von Hünenberg als Erblehen verkaufte und bestimmt traurig seufzte: «Oh ich vîl armer! Verlorn ist diu müle.» Leider wurde nicht ermittelt, was sich auf dem Areal der heutigen Oberdorfstrasse 15 befand. Doch man kann davon ausgehen, dass es bereits zumindest ein grösseres Gebäude gab. Denn knapp 200 Jahre später, im Zuge der Reformation, ging die Mühle an das Siechenhaus an der Spanweid in Zürich über (Siechenhäuser waren Absonderungsstätten für Aussätzige. Lepra-Erkrankte wurden zum Schutz der Gesellschaft in solchen Institutionen untergebracht).