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Geschichte

Die Geschichte der Oberen Mühle ist voller politischer Diskussionen, Brände und Kulturpessimismus; aber auch voller Erfolge, Zustimmung, Freude und Ehrgeiz. Dank dem Engagement vieler Personen ist das Kulturzentrum auch heute noch mit Leben gefüllt – es wird getanzt, Musik gespielt und gehört, gemalt und ausgestellt, gegessen, gelacht und gestaunt.

Den Quellen zufolge wird die Obere Mühle im Mittelalter 1368 zum ersten Mal erwähnt, als der edle Ritter von Breitenlandenberg ebendiese der holden Berta von Hünenberg als Erblehen verkaufte und bestimmt traurig seufzte: «Oh ich vîl armer! Verlorn ist diu müle.» Leider wurde nicht ermittelt, was sich auf dem Areal der heutigen Oberdorfstrasse 15 befand. Doch man kann davon ausgehen, dass es bereits zumindest ein grösseres Gebäude gab. Denn knapp 200 Jahre später, im Zuge der Reformation, ging die Mühle an das Siechenhaus an der Spanweid in Zürich über (Siechenhäuser waren Absonderungsstätten für Aussätzige. Lepra-Erkrankte wurden zum Schutz der Gesellschaft in solchen Institutionen untergebracht).

  • Obere Muehle Mit Senfmuehle
  • Obere Muehle Von Oberdorfstrasse
  • Gebaeude Obere Muehle
  • Geschichte Alte Schmitte Ob Muehle
  • Geschichte Wasserrad Obere Muehle 1899
  • Wasserrad Obere Muehle
  • Obere Muehle Geschichte
  • Geschichte Famlie Baer Muehle Klein
Ab 1572 wechselte der Gebäudekomplex mehrmals die Hand und gelangte in den Besitz verschiedener Familien, deren Erben zum Teil auch heute noch in Dübendorf leben:
  • 1582
    Jörg Gossweiler
  • 1720
    Familie Wuhrmann
  • 1821
    Rudolf Wuhrmann (welcher anstelle des Vorgängerbaus das heutige Mühlegebäude errichten. Erst 13 Jahre später kam das heute noch bestehende Wasserrad hinzu).
  • 1850
    Rudolf Baer
  • 1932
    Der erste Nichtmüller und Gemeinderat Kappeler - die Firma Kappeler und Schüle mahlte in der Mühle kein Korn mehr, sondern stellte Tierfutter her. Durch die erschwerte Rohmaterialbeschaffung nach Kriegsausbruch kam es zu Widerhandlungen gegen kriegswirtschaftliche Vorschriften, was zur Schliessung der Mühle im Jahr 1940 führte.
  • 1942
    Paul Willi
  • 1962
    Wurde die Mühle aus finanziellen Gründen stillgelegt und von der Stadt Dübendorf erworben, jedoch bis 1972 an den Futtermittelhändler Willi Berger verpachtet. Danach nutzte die Stadt einige Räume als Materialmagazin und Aufenthalt für den Strassendienst; ab 1979 wurde das Mühlegebäude ein Zuhause für eine zwölfköpfige vietnamesische Flüchtlingsfamilie.
  • 1978

    Bevor 1978 die Scheune in Flammen aufging, was den Gemeinderat Hans-Rudolf Baumberger und ein 7-köpfiges Komitee von Kulturschaffenden aus Dübendorf zu einer Initiative für die Nutzung der Oberen Mühle als Kultur- und Begegnungszentrum bewegte, bestand der Gebäudekomplex aus dem Haupthaus, der Senfmühle, der alten Schmitte, dem Ökonomiegebäude und der eben erwähnten Scheune. 

  • 1985

    Laut der 1985 vom Volk mit einer Zweidrittelmehrheit angenommenen Initiative „Für ein Kulturzentrum Obere Mühle“ (juhuii!) sollten diese Gebäude für das Kulturzentrum genutzt werden, doch im Laufe der Jahre brannten zusätzlich die alte Schmitte (1990) und das Ökonomiegebäude (1994) ab. Gerade letzteres hinterliess eine schmerzliche Lücke, war doch die ursprüngliche Idee, das Ökonomiegebäude in Zukunft als Mehrzweckgebäude mit grossem Saal zu nutzen.

  • 1990

    Am 11. Mai 1990 wurde das Kultur- und Begegnungszentrum Obere Mühle mit einem stilvollen Kulturprogramm und vielen Gästen offiziell eröffnet.
    Drei Leiter haben bislang das Geschehen in der Oberen Mühle massgeblich geprägt: Philippe Rey (1990 – 2002, der Projekte wie das in guitar – Festival, die Lesereihe Fünf um 5 oder die Weihnachtsausstellung in Gang setzte), Michel Good (2003 – 2007, der den Fokus vermehrt auf Eigenproduktionen legte) und Rolf Hiltebrand (2007 – heute, der der Kleinkunst und verschiedenen Projekten eine grosse Bühne im Innen- wie auch im Aussenraum bietet). Sowohl dank diesen, den Mitarbeiter, den Mitgliedern des Stiftungsrates und des Stiftungsförderungsvereins sowie dank den Künstlern und Gästen und weiteren Freunden der Oberen Mühle kann das Kultur- und Begegnungszentrum weiterhin ein vielseitiges und spannendes Programm garantieren.

  • 2020

    Nach einem mehrjährigen Prozess stimmt die Bevölkerung an der Urnenabstimmung vom 9. Februar 2020, dem MZG-Neubau mit dem passenden Namen Speicher und einem neuen Betriebsbeitrag, zu. Der Neubau enthält einen grossen Saal für bis zu 300 Personen, eine komfortable Küche, ein Kurs- und Probelokal sowie verschiedenen Lagerräumlichkeiten und ergänzt damit das bestehende Hauptgebäude sowie die Senfmühle und komplementiert damit das Raumangebot für Kultur und Begegnung in der Oberen Mühle und der Stadt Dübendorf auf optimale Weise.

  • 2023

    Die Eröffnung des Speichers erfolgt am 27. Oktober 2023. Am Tag danach feiern zahlreiche Vereine und die ganze Bevölkerung am Tag der offenen Tür bei schönstem Herbstwetter.

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